UNI-MEDIZIN HAT MEDIKAMENTE GEGEN GICHTSCHMERZEN IM BLICK

Studie zur Wirksamkeit

Uni-Medizin hat Medikamente gegen Gichtschmerzen im Blick

Gichtanfälle sind mit heftigen Schmerzen verbunden. Eine Studie soll nun Klarheit bringen, wie wirksam zwei Medikamente dagegen sind.

Göttingen – Es sind kleine Harnsäurekristalle an Gelenken, die Gichtanfälle mit heftigen Schmerzen verursachen. Gicht ist eine weitverbreitete Erkrankung – in Deutschland leben etwa eine Million Menschen mit Gicht. 80 Prozent davon sind Männer. Eine Studie soll nun Klarheit bringen, wie wirksam zwei Medikamente gegen die Gicht-Schmerzen sind.

Die Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ist Partner der Studie „COPAGO“ – einbezogen werden auch Hausarztpraxen in der Region Göttingen.

Schwellungen und Berührungsempfindlichkeit sind typische Symptome

Die Notwendigkeit den Schmerz zu lindern ist für viele Gicht-Patienten groß: Denn starke Schmerzen der betroffenen Gelenke gehören wie Schwellungen und Berührungsempfindlichkeit zu den typischen Symptomen eines akuten Gichtanfalls.

Doch die Empfehlungen der Fachgesellschaften unterscheiden sich: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin rät zum Medikament Prednisolon, der europaweite Zusammenschluss der Rheumatologen bevorzugt hingegegen das Mittel Colchicin.

Vergleichende Studie zur Wirksamkeit

Eine vergleichende Studie soll jetzt klären, welches Medikament wirksamer ist.

„Bisher ist nicht klar, welche Behandlung wirksamer ist“, sagt die Professorin Eva Hummers, Direktorin des UMG-Instituts für Allgemeinmedizin. Mit der Uni-Medizin Greifswald und dem Uni-Klinikum Würzburg wollen die Göttinger Wissenschaftler die Wirksamkeit der beiden Medikamente vergleichen

„Einen direkten Vergleich der Wirksamkeit von Colchicin und Prednisolon gibt es bisher nicht“, sagt Eva Hummers, „Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Praxis im Gegensatz zu den meisten Studien, die in Kliniken durchgeführt werden“.

Die Studie soll helfen, eine bessere Grundlage für die Leitlinienempfehlungen zu bekommen. „Wir wollen den Hausärztinnen und Hausärzten vor Ort eine aussagekräftigere Datenlage zur Verfügung stellen, wenn sie Betroffene mit akutem Gichtanfall behandeln“, sagt Hummers.

60 Hausarztpraxen sind eingebunden

Über die drei Standorte Göttingen, Greifswald und Würzburg sind 60 Hausarztpraxen in die Studie eingebunden. Insgesamt sollen 314 Personen teilnehmen, die an einem Gichtanfall leiden.

Während der Studie nehmen die Betroffenen eines der beiden zur Behandlung von Gichtanfällen zugelassenen Medikamente Prednisolon oder Colchicin ein. Sie nehmen kein Placebo, erhalten auf jeden Fall ein wirksames Präparat, wissen aber nicht, welches der beiden Medikamente es ist.

Spezielle Computertomografie

Zusätzlich erhalten alle Studienteilnehmenden das Angebot, einmalig ihre Füße mittels einer speziellen Computertomografie untersuchen zu lassen, um zu stehen, ob und an welchen Gelenken Harnsäurekristalle vorhanden sind. Diese verursachen die Gichtanfälle.

Weitere Informationen zur Studie gibt es hier. (Thomas Kopietz)

2023-05-28T06:48:51Z dg43tfdfdgfd