GEFAHR FüR BABYS: KEUCHHUSTEN AUF DEM VORMARSCH

Auffällig viele Kinder erkranken heuer – teils schwer – an Keuchhusten, auch Pertussis genannt. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern kann eine Infektion sogar lebensgefährlich verlaufen. Wie Sie Ihre Kinder am besten schützen.

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht und durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Krankheit ist hochansteckend. Während eine Infektion für gesunde Erwachsene weniger gefährlich ist, kann sie bei ungeimpften Babys bzw. Kleinkindern schwere Atemwegsprobleme mit heftigen Hustenattacken auslösen und sogar lebensgefährlich verlaufen. Aufgrund der geschwollenen Atemwege kommt es zu dem typischen keuchenden Geräusch beim Einatmen.

„Sehr gefährlich ist Keuchhusten für Säuglinge. Diese fallen nicht unbedingt mit Husten auf, sondern hören auf zu trinken und werden schlapp. Gefährlich sind dann Atemaussetzer, die durch die Infektion verursacht werden, insbesondere im Schlaf. Neugeborene und Säuglinge sollten bei jeder vermeintlich harmlosen Erkältung auf Keuchhusten untersucht werden“, betont OÄ Priv.-Doz. Dr. Ariane Biebl, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum Linz (OÖ).

Oft wird die Erkrankung nicht oder erst spät erkannt und Erwachsene oder ältere Geschwisterkinder können unbemerkt zu Überträgern werden. Rund die Hälfte aller erkrankten Säuglinge steckt sich im privaten Umfeld an.

Um Neugeborene vor einer Infektion bestmöglich zu schützen, raten Experten, allen Familienangehören und engen Kontaktpersonen, sich bereits vor der Geburt des Kindes gegen Keuchhusten impfen zu lassen. Frauen wird dies derzeit in der Schwangerschaft empfohlen, um dem Baby bereits einen „Nestschutz“ mitzugeben.

  •  Die frühe Impfung wird im Rahmen der 6-fach-Impfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat verabreicht und ist Teil des kostenfreien Impfprogramms.  
  • Im Schulalter wird eine Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung im siebenten bis neunten Lebensjahr wiederholt.  
  • Danach soll bis zum vollendeten 60. Lebensjahr eine Auffrischungsimpfung (Kombination mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung) alle zehn Jahre und ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre erfolgen.

Bei ungeimpften Personen führt fast jeder Kontakt zu einer Infektion. Die Impfung kann einerseits das Ansteckungsrisiko deutlich reduzieren, andererseits im Falle einer Erkrankung die Symptome abmildern. Da die Wirkung der Immunisierung nach einigen Jahren nachlässt, sind Auffrischungsimpfungen wichtig.

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