GENUG KALIUM ZUFüHREN - WER BLUTHOCHDRUCK VERMEIDEN WILL, MUSS DIESE LEBENSMITTEL ESSEN

Fast jeder dritte Deutsche leidet an Bluthochdruck. Das kann viele schwere Folgen haben, doch mit einer gesunden Ernährung können Sie das vermeiden. Worauf Sie achten müssen, verraten jetzt die Experten der Deutschen Hochdruckliga.

Wer sich falsch ernährt, ungesund lebt und sich zu wenig bewegt, der riskiert zu hohen Blutdruck. Darauf weisen nun einmal mehr Mediziner der European Society of Hypertension in einer neuen Leitlinie hin. Darin empfehlen sie Betroffenen bestimmte Veränderungen des Lebensstils, um das Risiko für Bluthochdruck zu minimieren. Denn dieser kann gefährlich werden, zu Herzschwäche oder einem Schlaganfall führen. Nicht umsonst nennt ihn die Deutsche Herzstiftung den „leisen Killer“.

„Zu den klassischen Lebensstilinterventionen, die zu einer signifikanten Senkung der Blutdruckwerte führen können, zählen Abnehmen, die Restriktion der Kochsalzzufuhr, regelmäßige körperliche Aktivität, Reduktion des Alkoholkonsums, Nichtrauchen und eine gesunde, pflanzenbetonte Kost“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Hochdruckliga

In der jetzt veröffentlichten Leitlinie sind außerdem zwei Punkte neu:

  • Empfehlungen für eine erhöhte Kaliumaufnahme und
  • Maßnahmen zur Stressreduktion.

So erhöhen Sie Ihre Kaliumzufuhr

Kalium ist für den Körper überlebenswichtig - jede Zelle unseres Körpers braucht den Mineralstoff. Ohne ihn funktionieren Herz, Muskeln und Nervensystem nicht richtig.

Gemeinsam mit Magnesium stabilisiert Kalium unsere Herzzellen elektrisch, schreibt die Deutsche Herzstiftung. „Das ist wichtig für den Herzschlag. Die Pumptätigkeit des Herzens beruht nämlich im Wesentlichen auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen elektrisch geladenen Teilchen in den bzw. außerhalb der Zellen.“

Die Leitlinie empfiehlt, am Tag mehr als 3000 Milligramm Kalium aufzunehmen. Diese sollten demnach vorrangig über die Nahrung aufgenommen werden - „da eine Kaliumaufnahme von bis zu 3000 mg allein durch vier bis fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag erreicht werden kann“, wie die Hochdruckliga erklärt.

Geeignet sind dafür etwa folgende Lebensmittel, für welche die Krankenkasse AOK Werte je 100 Gramm angibt.

  • Sojabohnen: 1800 mg
  • Getrocknete Aprikosen: 1370 mg
  • Getrocknete Pfirsiche: 1340 mg
  • Pistazienkerne: 1020 mg
  • Datteln: 676 mg
  • Grünkohl: 490 mg
  • Rosenkohl: 450 mg
  • Kartoffeln (gekocht, mit Schale): 443 mg
  • Feldsalat: 420 mg
  • Bananen: 382 mg

Eine wichtige Einschränkung gibt es jedoch, betonen die Experten der Hochdruckliga: Die Empfehlung zur erhöhten Kaliumaufnahme gilt nicht für Menschen mit einer fortgeschrittenen chronischen Nierenkrankheit.

Stress schadet Herz und Gefäßen

Auch weniger Stress trägt laut der neuen Leitlinie zu einem niedrigeren Blutdruck bei. Dass eine angeschlagene Psyche Herz und Gefäßen schadet, davor warnte auch unlängst eine Untersuchung der Kaufmännische Krankenkasse (KKH).

Zwischen 2011 und 2021 hätten Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 17 Prozent zugenommen – im Zusammenhang mit psychischen Diagnosen sogar um rund 37 Prozent.

  • Mittlerweile erhält den Angaben zufolge durchschnittlich jeder zehnte Herzpatient eine Stressdiagnose.
  • Unter den berufstätigen Versicherten im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ist es demnach sogar jede siebte Person.

Insgesamt gab es 2021 rund 565.000 KKH-Versicherte mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, davon erhielten zehn Prozent auch eine stressbedingte psychische Diagnose, etwa wegen akuter Belastungsreaktion oder Depression.

„Dauerstress gehört neben Rauchen und zu hohem Alkoholkonsum zu den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erklärte KKH-Ärztin Sonja Hermeneit. Daten der Kasse zeigten, dass bei Versicherten mit kardiovaskulären Diagnosen, also Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße wie etwa Bluthochdruck, Angina Pectoris und Herz-Rhythmusstörungen, der Anteil der Patientinnen und Patienten mit stressbedingten psychischen Leiden um ein Viertel höher sei als normalerweise.

So können Sie Stress reduzieren

Wie man den Stress eindämmt, verrät auch Coach und Autor Attila Albert in einem Gastbeitrag bei FOCUS online . Er fasst folgende sechs Tipps zusammen, die auf Ihre jeweilige Situation passen könnten:

1. Sie sind erschöpft? Dann ruhen Sie sich ohne schlechtes Gewissen aus. Wenn Sie sich kaum in der Lage fühlen, Ihren Alltag zu bewältigen: Ruhen Sie sich ohne schlechtes Gewissen aus, um wieder zu Kräften zu kommen. Sagen Sie berufliche und private Termine ab, wo es nur geht. Wenn Ihnen Sport zu anstrengend ist, genügt ein kurzer Spaziergang. Schlafen Sie genug.

2. Sie sind angespannt? Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Wenn Sie feststellen, dass Sie sich ständig mit anderen streiten oder angegriffen fühlen: Machen Sie etwas, von dem Sie wissen, dass es Sie entspannt. Für manche ist es Sport oder Meditation. Für andere ein bisschen Wellness zu Hause, eine neue Netflix-Serie oder ein Stündchen allein mit Kaffee, Kuchen und einer Zeitschrift.

3. Sie fühlen sich antriebslos? Kümmern Sie sich um jemanden. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Sie „eigentlich gar keine Probleme” haben, es Ihnen „gut geht”. Gleichzeitig fühlen Sie sich antriebs- und orientierungslos, auch gelangweilt. Hier hilft es Ihnen, andere Menschen in den Vordergrund zu stellen. Kümmern Sie sich um jemanden, helfen Sie anderen.

4. Sie sind überlastet? Geben Sie Verantwortung zurück. Wenn Sie sich von der Verantwortung für andere erdrückt fühlen, ist es Zeit, Verantwortung zurückzugeben. Erlauben Sie sich, auch wieder an Ihre eigenen Bedürfnisse zu denken. Es darf nicht immer nur um die anderen gehen. Sie dürfen Hilfe begrenzen, um sich selbst zu stärken. Beispiel: Single-Eltern müssen Sie nicht „immer für die Kinder da sein”, sondern dürfen sich auch mal einen freien Abend organisieren (zum Beispiel mit Hilfe von Nachbarn).

5. Sie sind zu geschäftig? Denken Sie an den Sinn des Ganzen. Wer sein Leben gut organisiert hat, pragmatisch und kraftvoll führt, empfindet seinen Alltag oft wie eine gut geölte Maschine: Alles läuft, aber die Arbeit scheint nie ein Ende zu finden. Hier hilft es, den persönlichen Sinn der eigenen Anstrengungen genauer zu ergründen.

6. Sie sind zu nachdenklich? Planen Sie eine neue Zukunft. Empfinden Sie Ihr Leben – trotz mancher Probleme – als sinnvoll und bedeutsam, kann das dazu führen, dass Sie sehr reflektiv werden. Dass Sie sich alles anschauen und sich Ihren Teil denken, aber wenig handeln. Hier hilft es, grundsätzlicher zu werden: Was wäre für Sie noch alles möglich, wo könnte es hingehen? Brainstorming ist eine gute Methode dafür: Verrückte Ideen notieren oder skizzieren, dann überlegen, was eventuell möglich wäre.

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