EIN PMS, DAS ALLE MENSCHEN HABEN KöNNEN

Neben dem althergebrachten prämenstruellen Syndrom, das viele Frauen mit den Tagen vor der Regel verbinden, gibt es neuerdings ein zweites PMS, das alle Menschen haben können. PMS eins zeichnet sich aus durch: Schlafstörungen, Selbstzweifel, Lust­losigkeit, Gereiztheit, Putzfimmel oder das Gegenteil davon, und wenn einen jemand schief anschaut, heult man. Manche werfen auch mit Gegenständen. PMS zwei erkennt man an: Schlafstörungen, Selbstzweifel, Lustlosigkeit, Gereiztheit, Putzfimmel oder dem Gegenteil davon, und wenn einen jemand schief anschaut, heult man. Manche werfen auch mit Gegenständen. PMS zwei hat allerdings nichts mehr mit Hormonen zu tun, sondern das bekommt man, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Oder es einem die eigenen Freunde auf Social Media vorgepostet haben. Man nennt es das „Perfect Moment Syndrome“.

Vor unseren perfekten Sonnenuntergang schiebt sich eine Wolke, auf unserer perfekten Hochzeitstorte liegen die falschen Marzipanrosen, unser perfektes Gipfelfoto verdirbt der leere Akku, unser perfekter First-Drive-Motorbike-Moment versinkt im Regen, unsere perfekte Geburt … na ja, die stellen sich die meisten Jungeltern wahrscheinlich sowieso anders vor. Auf TikTok soll es nur so wimmeln von herzzerreißenden PMS-Storys. Das Gute ist nur, Betroffene finden auf ihrem Lieblings-Social-Media-Kanal auch Trost (viele, viele Peinlich-berührt-Emojis) und Hilfe in Form von konkreten Tipps wie positiv denken oder meditieren. Perfekt ohne klingelnde Handys oder rasenmähwütigen Nachbarn natürlich. Man muss nur aufpassen, dass man beim Meditieren nicht vor lauter Perfektion im Nirwana landet. Weil das dauert bekanntlich ewig und kann beim besten Willen nicht als „Moment“ bezeichnet werden. 

2024-09-17T09:42:51Z dg43tfdfdgfd