PRINZESSIN KATE: WAS PASSIERT NACH EINER CHEMOTHERAPIE?

„Ich habe meine Chemotherapie beendet“, ließ die britische Prinzessin Kate Anfang dieser Woche via Postings in sozialen Medien wissen. Nun werde sie alles, was in ihrer Macht stehe, dafür tun, krebsfrei zu bleiben. Und weiter: „Obwohl ich die Chemotherapie abgeschlossen habe, ist mein Weg zur Heilung und vollständigen Genesung lang und ich muss weiterhin jeden Tag so nehmen, wie er kommt.“

Diese Aussagen zeigen, dass auch die Zeit nach abgeschlossener Therapie für Krebspatientinnen und -patienten eine herausfordernde ist. Je nach Krebsart bzw. Schwere der Erkrankung kann eine adjuvante Chemo wenige Wochen bis mehrere Monate dauern. Diese Art der Therapie – wir haben diese hier im Detail erklärt – wird nach einer Operation, bei der ein Tumor entfernt wurde, eingesetzt. „Durch sie sollen etwaige, noch im Körper befindliche Mikrometastasen abgetötet werden“, erklärt Gabriel Rinnerthaler von der Klinischen Abteilung für Onkologie des Universitätsklinikums Graz. „Das Ziel einer solchen Therapie ist immer, das Rückfallsrisiko zu reduzieren. Eine solche Therapie wird dann empfohlen, wenn der zu erwartende Nutzen den potenziellen Nebenwirkungen überwiegt.“

Ist der Tumor entfernt und auch die Chemo erfolgreich abgeschlossen, seien Krebspatienten „erklärtermaßen gesund“. Dennoch: Die Betroffenen brauchen Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. In manchen Fällen ist auch eine anschließende Hormontherapie notwendig. Wie lange die Erholungsphase dauert, ist von Person zu Person unterschiedlich. „Aber in der Regel dauert es Monate, bis sich der Körper von einer Chemotherapie erholt hat“, sagt Rinnerthaler.

Langfristige Nebenwirkungen

Denn eine Chemotherapie kann auch längerfristige Nebenwirkungen nach sich ziehen. Diese können ganz unterschiedlich sein: Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Schmerzen, sexuelle Funktionsstörung und Organschäden. Bei Frauen kann auch vorzeitiger Wechsel ausgelöst werden. Eine Folge von Chemotherapien, die etwa bei Brust-, Eierstock- oder Darmkrebs eingesetzt werden, ist die Polyneuropathie. „Dabei kann es zu Schädigungen der Nerven und einer Gefühlslosigkeit im Bereich der Fingerspitzen und Fußsohlen kommen“, erklärt Rinnerthaler.

Aufgrund der Belastung einer Chemotherapie wie auch einer Operation büßt man körperliche Fitness ein, es kann zu einem Verlust von Muskelmasse kommen. „Deshalb empfehlen wir auch, während der Chemo zu versuchen, sich so viel wie möglich zu bewegen“, sagt der Experte. Doch nicht nur der Körper wird belastet, auch die Psyche. Nach der Diagnose und während der Therapie haben Betroffene zahlreiche Ansprechpersonen, müssen regelmäßig zu Behandlungen und Kontrollen. Doch ist die Therapie abgeschlossen, fällt das weg. „Viele Betroffene fallen dann in ein Loch, bei den meisten beginnt in dieser Zeit erst so richtig die psychische Aufarbeitung“, sagt der Onkologe. Aus diesem Grund solle man so früh wie möglich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

Rückfallrisiko minimieren

Körperliche Fitness und eine gesunde Lebensführung sind auch nach einer Krebstherapie wichtig, um das Rückfallrisiko zu minimieren. „Das wird leider noch oft unterschätzt“, sagt Rinnerthaler. Gewichtsreduktion im Falle von Übergewichtigkeit sei in diesem Zusammenhang ein wichtiger Punkt, ebenso wie nicht zu viel Zeit sitzend zu verbringen. „Dann ist der Körper in einem anderen metabolischen Zustand, der das Rückfallrisiko negativ beeinflussen kann.“

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