VOGELGRIPPE WEITER VERBREITET ALS ANGENOMMEN

Anfang des Jahres starb erstmals ein mit dem Vogelgrippevirus H5N1 infizierter Mensch in den USA. Die Gesundheitsbehörde CDC schätzt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein. Allerdings ist laut einer aktuellen Analyse das Virus weiter verbreitet, als bisher angenommen – auch unter Menschen!

Im Zuge von Bluttests an Tierärzten in 46 US-Bundesstaaten und in Kanada sei festgestellt worden, dass sich H5N1 unbemerkt unter Menschen verbreitet hatte. Allerdings ist eine Übertragung von Mensch an Mensch noch nicht nachgewiesen worden. Von den 150 an der Untersuchung teilnehmenden Veterinärmedizinern erklärten 25, dass sie mit infizierten bzw. womöglich infizierten Milchkühen in Berührung gekommen seien.

Vogelgrippe-Antikörper bei Tierärzten gefunden

Besonders besorgniserregend sei die Tatsache gewesen, dass drei Tierärzte Vogelgrippe-Antikörper aufwiesen, allerdings betonten, dass sie weder Symptome gespürt noch Kontakt mit infizierten Kühen gehabt hätten. Einer von ihnen gab an, dass er mit erkranktem Geflügel zu tun gehabt habe.

Zudem kamen die betroffenen Testpersonen aus Bundesstaaten, in denen zuvor keine Vogelgrippe-Ausbrüche registriert worden waren. „Wir kennen das Ausmaß dieses Ausbruchs in den USA nicht“, musste anhand dieser Ergebnisse Seema Lakdawala, Virologin an der Emory University, im Gespräch mit der „New York Times“ konzedieren.

Jüngster Ausbruch in Geflügel- und Milchbetrieben

Die Vogelgrippe ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet, auch zahlreiche wild lebende Säugetiere infizieren sich. Das Virus führte jüngst zu Ausbrüchen in Geflügel- und Milchbetrieben in den USA. Wie sich die Tierärzte mit dem Erreger infiziert haben, ist noch unklar. Studien zufolge wird H5N1 über die Rohmilch von betroffenen Kühen übertragen – also vor allem über Melkmaschinen und Ausrüstung.

Neue Variante in Kühen entdeckt

Vor Kurzem wurde Medienberichten zufolge eine neue H5N1-Variante in Milchkühen entdeckt. Virologen weltweit sind alarmiert, denn dem Vernehmen nach weist die neue Mutation eine bessere Fähigkeit auf, sich in Säugetieren zu vermehren. Eine leitende Wissenschaftlerin am Johns Hopkins Center for Health Security betonte gegenüber dem Nachrichtensender CNN, dass es unerlässlich sei, landwirtschaftliche Betriebe stärker zu kontrollieren, „damit wir Ausbrüche besser erkennen und die Menschen schützen können“.

2025-02-18T19:09:05Z